P. Shaiju Mathew Meppurathu OIC
Interview zur Vorstellung im Pfarrblatt 1/2020
Mathew, du bist seit Ende Juni in Wien. Was sind deine Eindrücke und wie gefällt es dir hier? Was sind deine derzeitigen Aufgaben?
Es geht mir sehr gut, ich finde Wien sehr toll. Es ist für mich eine ganz andere Welt. Seit Sommer besuche ich den Deutschkurs, ich mache viele Sprachübungen und versuche durch Lesen, Hören und Konversation die Sprache gut zu lernen. [Anmerkung: Wir führen das Interview auf Deutsch].
Wie lange planst du bzw. plant dein Orden, dass du in Wien bleiben wirst?
Derzeit ist vorgesehen, dass ich fünf Jahre in Wien zum Studium bleibe und danach nach Indien zurückkehre.
Wie kam es dazu, dass dich dein Orden nach Wien geschickt hat?
Ich habe im Orden schon verschiedene Tätigkeiten gehabt, zuletzt war ich drei Jahre Provinzsekretär. Davor habe ich nach meinen Studien in Philosophie, Theologie und Sozialarbeit studiert. Außerdem bin ich künstlerisch tätig, ich male und zeichne. In Indien hatte ich auch schon mehrere Ausstellungen meiner Werke. In Wien möchte ich das Kunst-Studium mit dem Master und dem Doktorat fortsetzen und möchte mich an der Universität für angewandte Kunst bewerben. Die Zulassung an der Universität ist nicht ganz einfach, weil es viele Bewerber gibt und eine Aufnahmeprüfung und ein Aufnahmegespräch zu absolvieren sind.
Dein Deutsch wird immer besser und du verstehst schon sehr viel. Ab wann können die Breitenfelder Pfarrmitglieder damit rechnen, dass du hier die Messe auf Deutsch feierst und predigst?
Ich habe schon in Canisius im kleinen Rahmen die Messe auf Deutsch gefeiert, ich möchte aber noch eine bessere Aussprache erlernen, damit mich die Leute gut verstehen können. Wenn du sagst, dass ich auf Deutsch zelebrieren soll und die Sprache gut genug ist, bin ich dazu bereit.
Du wirst mit Anfang des Jahres auch die Leitung der syro-malankarisch-katholischen Gemeinde übernehmen. Hast du Pläne für die Zukunft der indischen Gemeinde?
Ich wurde gut aufgenommen, es sind sehr nette und engagierte Leute. Mein Anliegen wäre es, dass die Breitenfelder Pfarre und die indische Gemeinde miteinander noch besser in Kontakt kommen. Ich danke dir und der Pfarre Breitenfeld für die Freundschaft und Unterstützung der Indischen Gemeinde. Hier erleben wir ein Beispiel der Weltkirche in Breitenfeld. Eine Schwierigkeit ist, dass vor allem die jungen Gemeindemitglieder unsere Heimatsprache Malayalam, die auch unsere Liturgiesprache ist, nicht verstehen. In den Familien sprechen sie deutsch. Hier möchte ich Kurse anbieten, dass sie die Liturgie besser verstehen und mitfeiern können. Unsere Liturgie ist sehr stark und sehr reich und es wäre gut, wenn die jungen Leute sie auch gut verstehen.
Lieber Mathew, noch einmal herzlich willkommen in Breitenfeld und Danke für das Gespräch!
(Das Interview führte Gregor Jansen)
Zur Person:
Shaiju Mathew Meppurathu OIC, geb. 10.04.1981 in Pathanamthitta, Kerala. 1997 Eintritt in den Orden der Nachfolge Christi (Bethany Ashram), Studium der Philosophie und Theologie am Päpstl. Seminar Pune. Priesterweihe am 22.09.2010, pastorale Tätigkeit in verschiedenen Gemeinden als Kaplan, Pfarrer und Leiter eines Waisenhauses. Zusätzliches Master-Studium der Sozialarbeit. 2015-2018 Provinzsekretär des Ordens und Direktor der Malankara Catholic Association, Herausgeber der Zeitschrift „Communiqué“.
Seit September 2019 Aushilfskaplan in Breitenfeld, ab Jänner 2020 Leiter der syro-malankara-katholischen Gemeinde.